Die 1947 erschienene Kurzgeschichte „Nachts schlafen die Ratten doch“ von Wolfgang Borchert handelt von einem Neunjährigen, der vor einem zerstörten Haus sitzt und erst im Verlaufe der Ereignisse einem älteren Herrn, der ihm helfen möchte, zu vertrauen beginnt.
Jürgen sitzt zwischen den Ruinen einer Stadt, vor seinem zerbombten Haus. Er meint seinen kleinen Bruder, der unter dem Geröll begraben liegt, vor gefrässigen Ratten beschützen zu müssen. Als ein älterer Herr auf ihn zutritt und ihn anspricht, tut er zuerst so als würde er schlafen und ist auch danach zurückhaltend und abweisend. Erst nachdem der Mann Kaninchen zur Sprache bringt und der Junge ihm im Gegenzug seine Geschichte erzählt, taut er ein Wenig auf. Mit Hilfe der Notlüge, Ratten würden nachts schlafen, gelingt es dem Mann schliesslich, den Jungen zu überreden, nach Einbruch der Dunkelheit mit ihm mit zu kommen.
Nachdem ein Neunjährige schon seit Tagen alleine vor der Ruine seines Hauses sitzt, bringt ein alter Mann ihm ein Stück Hoffnung zurück. Der Kern der Geschichte ist wohl genau die Suche nach Hoffnung und einem Sinn, die die Nachkriegszeit verkörpert. Der Krieg ist vorbei und man wagt zu hoffen, was anfangs schwierig ist wird zum Alltag und nach und nach kommt die Normalität zurück.
Anfangs wird man direkt ins Geschehen eingeleitet und der Schluss ist offen.Die in auktorialer Erzählform geschriebene Geschichte beschreibt den Prozess von Annäherungsversuchen seitens des Mannes und Vertrauensfassung seitens des Jungen.
Anfangs wird man direkt ins Geschehen eingeleitet und der Schluss ist offen.Die in auktorialer Erzählform geschriebene Geschichte beschreibt den Prozess von Annäherungsversuchen seitens des Mannes und Vertrauensfassung seitens des Jungen.
Die ersten Gedanken des Jungen, Jetzt haben sie mich!, als er bemerkt, dass jemand vor ihm steht, zeigen ganz genau auf, wie es ihm geht. Er misstraut allem und jedem und kommt gar nicht auf die Idee, dass, wer auch immer vor ihm steht, etwas Gutes im Sinn hat.
Als er vorsichtige Schritte auf den Mann zumacht, geht dieser sofort auf jede kleinste Bemerkung ein um damit dessen Vertrauen zu erlangen und ihm näher zu kommen. Systematisch versucht er Jürgen mit belanglosen Dingen wie dem Rechnen oder dem Erraten vom Korbinhalt auf ein noch unbestimmtes "Ziel" hinzuführen. Dieses Ziel ist sehr wage und offen für Interpretationen auch wenn sich Gewisses mit der Zeit herauskristalisiert. Der Mann versucht als zuerst das Vertrauen des Jungen zu erlangen um ihn danach mit Hilfe von Kaninchen und der "Rattenlüge" zu überreden, ihn nach Hause zu begleiten.
Dass er Erfolg hat und der Junge auf seine Annäherungsversuche eingeht und sich öffnet, sieht man sehr schön im letzten Abschnitt., wo er dem Mann im Weggehen hinterherruft. Zusammen mit der Farbe grün des Futters scheint Hoffnung durch. Der Junge wagt es wieder nach vorne zu schauen anstatt abzuwarten und zu trauern.
Auch wenn sich optisch in den vielleicht 10 Minuten Gespräch wenig verändert hat und der Junge sowohl vor Beginn wie auch nach der Geschichte vor einem verwüsteten Haus sitzt, hat sich viel getan. Hoffnung hat die Kälte von vorhin verdrängt. Jürgen weiss jetzt dass er nicht alleine ist und das sein Dasitzen befristet ist. Er hat, wenn auch ein kleines, ein Ziel vor Augen.
Dass er Erfolg hat und der Junge auf seine Annäherungsversuche eingeht und sich öffnet, sieht man sehr schön im letzten Abschnitt., wo er dem Mann im Weggehen hinterherruft. Zusammen mit der Farbe grün des Futters scheint Hoffnung durch. Der Junge wagt es wieder nach vorne zu schauen anstatt abzuwarten und zu trauern.
Auch wenn sich optisch in den vielleicht 10 Minuten Gespräch wenig verändert hat und der Junge sowohl vor Beginn wie auch nach der Geschichte vor einem verwüsteten Haus sitzt, hat sich viel getan. Hoffnung hat die Kälte von vorhin verdrängt. Jürgen weiss jetzt dass er nicht alleine ist und das sein Dasitzen befristet ist. Er hat, wenn auch ein kleines, ein Ziel vor Augen.