Mittwoch, 20. April 2011

Annäherungsversuche und Vertrauensfassung

Die 1947 erschienene Kurzgeschichte „Nachts schlafen die Ratten doch“ von Wolfgang Borchert handelt von einem Neunjährigen, der vor einem zerstörten Haus sitzt und erst im Verlaufe der Ereignisse einem älteren Herrn, der ihm helfen möchte, zu vertrauen beginnt.

Jürgen sitzt zwischen den Ruinen einer Stadt, vor seinem zerbombten Haus. Er meint seinen kleinen Bruder, der unter dem Geröll begraben liegt, vor gefrässigen Ratten beschützen zu müssen.  Als ein älterer Herr auf ihn zutritt und ihn anspricht, tut er zuerst so als würde er schlafen und ist auch danach zurückhaltend und abweisend. Erst nachdem der Mann Kaninchen zur Sprache bringt und der Junge ihm im Gegenzug seine Geschichte erzählt, taut er ein Wenig auf. Mit Hilfe der Notlüge, Ratten würden nachts schlafen, gelingt es dem Mann schliesslich, den Jungen zu überreden, nach Einbruch der Dunkelheit mit ihm mit zu kommen.

Nachdem ein Neunjährige schon seit Tagen alleine vor der Ruine seines Hauses sitzt, bringt ein alter Mann ihm ein Stück Hoffnung zurück. Der Kern der Geschichte ist wohl genau die Suche nach Hoffnung und einem Sinn, die die Nachkriegszeit verkörpert. Der Krieg ist vorbei und man wagt zu hoffen, was anfangs schwierig ist wird zum Alltag und nach und nach kommt die  Normalität zurück.
Anfangs wird man direkt ins Geschehen eingeleitet und der Schluss ist offen.Die in auktorialer Erzählform geschriebene Geschichte beschreibt den Prozess von Annäherungsversuchen seitens des Mannes und Vertrauensfassung seitens des Jungen.

Die ersten Gedanken des Jungen, Jetzt haben sie mich!, als er bemerkt, dass jemand vor ihm steht, zeigen ganz genau auf, wie es ihm geht. Er misstraut allem und jedem und kommt gar nicht auf die Idee, dass, wer auch immer vor ihm steht, etwas Gutes im Sinn hat.
Als er vorsichtige Schritte auf den Mann zumacht, geht dieser sofort auf jede kleinste Bemerkung ein um damit dessen Vertrauen zu erlangen und ihm näher zu kommen. Systematisch versucht er Jürgen mit belanglosen Dingen wie dem Rechnen oder dem Erraten vom Korbinhalt auf ein noch unbestimmtes "Ziel" hinzuführen. Dieses Ziel ist sehr wage und offen für Interpretationen auch wenn sich Gewisses mit der Zeit herauskristalisiert. Der Mann versucht als zuerst das Vertrauen des Jungen zu erlangen um ihn danach mit Hilfe von Kaninchen und der "Rattenlüge" zu überreden, ihn nach Hause zu begleiten.
Dass er Erfolg hat und der Junge auf seine Annäherungsversuche eingeht und sich öffnet, sieht man sehr schön im letzten Abschnitt., wo er dem Mann im Weggehen hinterherruft. Zusammen mit der Farbe grün des Futters scheint Hoffnung durch. Der Junge wagt es wieder nach vorne zu schauen anstatt abzuwarten und zu trauern.
Auch wenn sich optisch in den vielleicht 10 Minuten Gespräch wenig verändert hat und der Junge sowohl vor Beginn wie auch nach der Geschichte vor einem verwüsteten Haus sitzt, hat sich viel getan. Hoffnung hat die Kälte von vorhin verdrängt. Jürgen weiss jetzt dass er nicht alleine ist und das sein Dasitzen befristet ist. Er hat, wenn auch ein kleines, ein Ziel vor Augen.
Die 1947 erschienene Kurzgeschichte „Nachts schlafen die Ratten doch“ von Wolfgang Borchert handelt von einem Neunjährigen der von einem zerstörten Haus hockt und erst im Verlaufe der Ereignisse einem älteren Herrn, der ihm helfen möchte, zu vertrauen beginnt.

Ein Junge sitzt zwischen den Ruinen einer Stadt, vor seinem zerbombten Haus. Er meint seinen kleinen Bruder, der unter dem Geröll begraben liegt, vor gefrässigen Ratten beschützen zu müssen.  Als ein älterer Herr auf ihn zutritt und ihn anspricht, tut er zuerst so als würde er schlafen und auch danach zurückhaltend und abweisend. Erst nachdem der Mann Kaninchen zur Sprache bringt und der Junge ihm im Gegenzug seine Geschichte erzählt, taut er ein Wenig
-> was m ich besonderes beeindruckt interessiert
-> auktoriale erzählform
spielt in nachkriegszeit
man wird anfangs direkt ins geschehen eingeleitet und der schluss ist offen

wo spielts?
hauptpersonen?
angst des jungen - soldaten? "....jetzt haben sie mich dachte er leise..."

Mittwoch, 13. April 2011

Kurzgeschichte Interpretation


Die 1947 erschienene Kurzgeschichte „Nachts schlafen die Ratten doch“ von Wolfgang Borchert handelt von einem Neunjährigen der von einem zerstörten Haus hockt und erst im Verlaufe der Ereignisse einem älteren Herrn, der ihm helfen möchte, zu vertrauen beginnt.

Ein Junge sitzt zwischen den Ruinen einer Stadt, vor seinem zerbombten Haus. Er meint seinen kleinen Bruder, der unter dem Geröll begraben liegt, vor gefrässigen Ratten beschützen zu müssen.  Als ein älterer Herr auf ihn zutritt und ihn anspricht, tut er zuerst so als würde er schlafen und auch danach zurückhaltend und abweisend. Erst nachdem der Mann Kaninchen zur Sprache bringt und der Junge ihm im Gegenzug seine Geschichte erzählt, taut er ein Wenig


-> was m ich besonderes beeindruckt interessiert
-> auktoriale erzählform
spielt in nachkriegszeit
man wird anfangs direkt ins geschehen eingeleitet und der schluss ist offen


wo spielts?
hauptpersonen?
angst des jungen - soldaten? "....jetzt haben sie mich dachte er leise..."

Dienstag, 5. April 2011

Nachst schlafen die Ratten doch

Was man mit Ratten assoziiert: Nackte Schwänze und Nachtaktivität. Wiese behauptet der alte Mann aus unserer Geschichte also, Ratten würden nachts schlafen?
Ein alter Mann trifft auf einen verwahrlosten kleinen Kerl, der ihm (angenommen er führt nichts Böses im Schilde) leid tut. Der Mann versucht also jede Möglichkeit zu nutzen, dem Kleinen ein wenig Hoffnung zu geben, ihm näher zu kommen. Es kommt aus, dass das Kind, das nichts mehr hat ausser sich selbst, einem Stück Brot und Tabak, Tag und Nacht die Ratten von seinem verschütteten Bruder fernhalten will.  Um dem Jungen zumindest nachts seine Kindheit zurückgeben zu können, behauptet der Mann, Ratten würden nachts schlafen. Er schafft es, das Vertrauen des Jungen zu gewinnen, und es ist anzunehmen, dass er ihn nach Einbruch der Nacht zu sich nach Hause holen, oder sich anderweitig um ihn kümmern wird.
Wieso sich ein alter Mann um ein wildfremdes Kind sorgt und ihm helfen will, begründe ich damit, dass er selbst den Krieg (bez. die beiden Kriege) miterlebt hat und selbst viel Leid hinter sich hat. Ein Zeichen dafür sind auch seine krummen Beine.
Ich stelle mir vor, dass der Bub in den nächsten Tagen mehr und mehr von seiner "Pflicht" befreit und abgelenkt wird und möglicherweise bald wieder einfach nur Kind sein darf.
Dieses "Kindsein" ist womöglich das, was der Mann dem Jungen wiedergeben will.