Was man mit Ratten assoziiert: Nackte Schwänze und Nachtaktivität. Wiese behauptet der alte Mann aus unserer Geschichte also, Ratten würden nachts schlafen?
Ein alter Mann trifft auf einen verwahrlosten kleinen Kerl, der ihm (angenommen er führt nichts Böses im Schilde) leid tut. Der Mann versucht also jede Möglichkeit zu nutzen, dem Kleinen ein wenig Hoffnung zu geben, ihm näher zu kommen. Es kommt aus, dass das Kind, das nichts mehr hat ausser sich selbst, einem Stück Brot und Tabak, Tag und Nacht die Ratten von seinem verschütteten Bruder fernhalten will. Um dem Jungen zumindest nachts seine Kindheit zurückgeben zu können, behauptet der Mann, Ratten würden nachts schlafen. Er schafft es, das Vertrauen des Jungen zu gewinnen, und es ist anzunehmen, dass er ihn nach Einbruch der Nacht zu sich nach Hause holen, oder sich anderweitig um ihn kümmern wird.
Wieso sich ein alter Mann um ein wildfremdes Kind sorgt und ihm helfen will, begründe ich damit, dass er selbst den Krieg (bez. die beiden Kriege) miterlebt hat und selbst viel Leid hinter sich hat. Ein Zeichen dafür sind auch seine krummen Beine.
Ich stelle mir vor, dass der Bub in den nächsten Tagen mehr und mehr von seiner "Pflicht" befreit und abgelenkt wird und möglicherweise bald wieder einfach nur Kind sein darf.
Dieses "Kindsein" ist womöglich das, was der Mann dem Jungen wiedergeben will.
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