Sonntag, 16. Januar 2011

Dürrenmatt: Der Verdacht, Zusammenfassung Teil 1

Der Verdacht
Kommissar Bärlach liegt, vom Krebs geplagt und sich von einer Operation erholend im Spital.
Während er in einer alten Life blättert, wird sein alter Freund und Arzt Samuel Hungertobel beim Anblick eines ohne Narkose operierenden Dr. Nehle im KZ Stutthof, nervös. Der Verdacht, Hungertobel könne in Nehle seinen Bekannten Dr. Emmenberger wiedererkennen, kommt auf. Während Bärlach den Verdacht aufrecht behält,  versucht Hungertobel sich selbst von ihm abzubringen.

Das Alibi
Trotz anfänglichen Verdachten tritt ein augenscheinliches Alibi ins Bild: Emmenberg war zur Zeit der fraglichen Aufnahme in Chlie, von wo er auch zahlreiche wissenschaftliche Artikel veröffentlichte.
Bärlach fällt auf, dass sich die Schreibweise des jungen Emmenberger von jener der angeblich durch ihn veröffentlichten Artikel unterscheidet.
Entweder ist die Foto oder aber sind die aus Chile veröffentlichten Artikel gefälscht; Emmenberger und Nehle könnten trotz Alibi identisch sein.

Die Entlassung
Bärlach bekommt Besuch von seinem früheren Vorgesetzten Lucius Lutz, der ihm aus alters- und gesundheitlichen Gründen kündigt. Bei dieser Gelegenheit trägt er ihm auf, sich über den Verbleib Nehles zu erkunden, sowie seinem Kollege Blatter, das Buch Gullivers travel zu besorgen.
Wieso er letzteres tut bleibt vorerst ungeklärt.

Die Hütte
Abends kommt Lutz' Antwort, Nehle habe sich '45 (nach Kundgebung der Niederlage Deutschlands,) durch Gift das Leben genommen.
Beinahe zu Träumen verwischte Erinnerungen aus alter Zeit kommen in Hungertobel auf.
Bei einem Sturz wurde ein Student durch Zerstörung der Luftröhre, und damit verbundener Blockierung der Atemkanals, lebensgefährlich verletzt.
Durch geistesgegenwärtige Coniotomie rettete Emmenberger dem Studenten das Leben, hinterlässt in Hungertobel, durch seinen Gesichtsausdruck, jedoch den Eindruck eines gefühlskalten, geradezu sadistischen Menschens.

Gulliver
Um Mitternacht begrüsst Bärlach einen bereits erwarteten Besucher vom Bett aus.
Dieser ist Jude und ein alter Freund Bärlachs namens Gulliver. Riesenhaft und von zahllosen Misshandlungen geprägt erzählt er auf Bitte Bärlachs hin von seinem Leben und Überleben in den KZ und seinen frühen Bekanntschaften mit Nehle. Man erfährt schreckliche Details über Operationen ohne Narkose und dass das Foto aus der Life von Gulliver gemacht worden war. Während Gullivers Anwesenheit fliesst viel Wodka und man fragt sich schliesslich: War dies alles wirklich echt?

Die Spekulation
Bärlach und Hungertobel stellen weitere Thesen auf und diskutieren ihre bisherigen. Man stellt fest, dass es zwei sich gleichende Ärzte geben könnte, derer Ähnlichkeit nachgeholfen worden war. Bärlach entscheidet, sich bei Dr. Emmenberger als Patient einschreiben zu lassen und erläuterte seinen frühen Verdacht aufs Neue: Die Sprache der chilenischen Artikel unterscheiden sich sehr stark von Emmenberger Deutschkenntnissen. 

Noch ein Besuch
Bärlach bekommt Besuch von einem Bekannten namens Fortschig. Dieser betreibt in Bern alleine eine kleine Zeitung. Der Kommissar bittet ihn, einen Artikel über Nehle/Emmenberger ohne Nennung von Namen zu schreiben und danach aus Sicherheitsgründen nach Paris zu reisen. Bärlach beabsichtigt, Emmenberger zu provozieren.

kursiver Texte: Persönliche Überlegungen, sinngemässe Ergänzungen

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